Altenbetreuerin: Altenbetreuerinnen schenken Angehörigen Zeit für das Wesentliche
Altenbetreuerin klingt nach einem angenehmen Ehrenamt: mit den Senioren ein wenig zusammensitzen, zuhören, Kaffee trinken, ein Kartenspiel machen oder, wenn gesundheitlich möglich, einen kleinen Spaziergang. Nichts gegen Seniorenbetreuer, die einsamen Menschen ein paar Stunden ihrer Freizeit schenken, die für Tagesstruktur sorgen und Zeit, auf die sich die alten Leute in ihrem letzten Lebensabschnitt freuen können. Sie sind da, wenn es keine Angehörigen gibt oder diese so weit entfernt wohnen, dass nicht mehr als ein paar Telefonate und ein Besuch zu Weihnachten oder zum Geburtstag drin sind. Pflege ist dagegen eine ganz andere Hausnummer. Sie bedeutet psychische Belastungen und zum Teil auch echte Knochenarbeit. Pflegehilfen aus Osteuropa vollbringen hier wahre Wunder und reservieren die knappe Zeit der Kinder und anderer Verwandten für den menschlichen Kontakt.
Ambulante Pflege ist ein Erfolgsmodell
Rund drei Viertel der knapp drei Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland bleibt der Umzug in ein Pflegeheim erspart. Professionelle Pflegedienste übernehmen, soweit erforderlich, die medizinische Versorgung. Oft ist das mit ein paar Minuten am Tag erledigt. Viel entscheidender ist es, dem Senior möglichst viel von seinem selbstbestimmten Alltag zu erhalten, ohne dass er sich dabei in Gefahr bringt. Ein wenig Aufsicht, Anleitung oder Assistenz beim Aufstehen, bei der Körperpflege und beim Ankleiden reichen morgens vielleicht schon aus. Natürlich muss auch der Haushalt versorgt werden. Für alle diese Leistungen, die unter den Begriffen Hauswirtschaft und Grundpflege zusammengefasst werden, braucht man kein hoch bezahltes Pflegepersonal. Hilfskräfte aus Osteuropa, vor allem aus Polen, unterstützen im Pflegefall kompetent und warmherzig.
Hilfe durch eine Pflegeagentur
Als Pflegebedürftiger selbst, aber auch als Angehöriger, steht man der neuen Situation zunächst hilflos gegenüber: Ist eine Heimunterbringung nötig? Oder kann ich in meiner vertrauten Umgebung bleiben? Pflegeagenturen gibt es in praktisch allen größeren Städten Deutschlands. Sie beraten mit den Betroffenen den erforderlichen Umfang der Pflegeleistungen, zeigen die zu erwartenden Kosten auf und informieren über mögliche Leistungen aus der Pflegekasse. Ist der Rahmen abgesteckt, stellen sie den Kontakt her zu verlässlichen Partnerunternehmen im Ausland, die ihre Mitarbeiterinnen nach Deutschland entsenden, wie es im Arbeitsrecht heißt. Der Vermittler kümmert sich um die Festlegung von Vertragsinhalten in deutscher Sprache und organisiert die Pflege ganz praktisch – vom Arbeitszeitmodell über die Bezahlung bis hin zur Abholung der Pflegerin am Bahnhof oder Busterminal.
Überschaubare Kosten
Dank niedriger Lohnnebenkosten ist eine Altenbetreuerin aus Polen schon ab einem Tagessatz von rund 60 Euro zu engagieren. Das schließt eventuelle Vermittlungsgebühren der Agentur schon ein. Und die Polin erhält garantiert den gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland. Hinzu kommen möglicherweise Kosten für die Unterbringung der Pflegerin im Haushalt. Sind Deutschkenntnisse gewünscht, wird es teurer. Aber oft ergibt sich der Familienanschluss auch ohne viele Worte.