Betreuung Zuhause: Zuhause Betreut
Der Wunsch nach Betreuung zuhause ist für rund drei Viertel aller Pflegebedürftigen in Deutschland erfreuliche Realität. Heimplätze sind knapp, kritische Berichte über Mängel in der stationären Pflege an der Tagesordnung. Nicht nur für den Einzelnen, auch für eine Gesellschaft mit steigendem Seniorenanteil ist die Betreuung zuhause ein wichtiger Baustein, der Pflege bezahlbar macht.
Angehörige an der Belastungsgrenze
Wer einen pflegebedürftigen Verwandten zuhause betreut, weiß, welche körperlichen und auch psychischen Belastungen damit verbunden sind. Spannungen zwischen Pflegendem und Gepflegtem sind häufig die Folge. Nicht jeder Senior oder Kranke hat das Glück, Kinder oder Enkel in seiner Nähe zu haben. Berufliche Perspektiven oder familiäre Verpflichtungen führen zum Verlassen des Wohnorts, vielleicht über Grenzen hinweg und auf einen anderen Kontinent. Auch rein zeitlich hat die Angehörigenpflege ihre Grenzen. Gesetzliche Regelungen zu Pflegezeiten überbrücken nur vorübergehende Zeiträume und sind keine Dauerlösung.
Osteuropäische Pflegehilfen springen in die Bresche
Während Fachkräfte in Pflegeberufen gesucht und zumindest leidlich gut bezahlt sind, ist das Lohnniveau bei Haushalts- und Pflegehilfskräften so gering, dass die Jobs für inländische Arbeitnehmer uninteressant sind. Umso begehrter sind sie dagegen bei osteuropäischen Frauen. Innerhalb der EU ist das grenzüberschreitende Arbeiten legal und verwaltungstechnisch unkompliziert. Das gilt sowohl für Selbstständige als auch für Arbeitnehmerinnen, die entweder direkt im deutschen Haushalt oder per Entsendung durch einen Pflegedienst in ihrer Heimat beschäftigt werden. Die Sozialstandards in Europa gleichen sich zunehmend an, außerdem gilt für Arbeitnehmer in Deutschland unabhängig von ihrer Nationalität stets derselbe Schutz. Und das bedeutet einen für osteuropäische Verhältnisse hohen Mindestlohn, komfortable Höchstarbeitszeiten und einen Mindesturlaub nach deutschem Gesetz.
Leistungen der Pflegekasse beanspruchen
Ist ein Pflegegrad (bis 2016: eine Pflegestufe) anerkannt, gibt es Leistungen der Pflegekasse. Zumindest ein kleiner Teil wird für medizinische Behandlungen durch professionelles Pflegepersonal verbraucht und als Sachleistungen direkt mit der Pflegekasse verrechnet. Die Kombileistung, also eine prozentuale Aufteilung zwischen Sachleistungen und Pflegegeld zur freien Verfügung, ermöglicht aber trotzdem einen Zuschuss zu den Leistungen der Pflegehilfen aus Osteuropa für die Betreuung zuhause. Nach dem favorisierten Modell der Arbeitnehmer-Entsendung muss man für die Vollzeitpflege mit etwa 2.000 Euro im Monat rechnen, zuzüglich eventueller Nebenkosten für Unterbringung der Pflegerin im Haushalt. Für dieses Geld bekommt man aber nicht nur eine Haushaltshilfe, sondern auch die kompletten Leistungen der Grundpflege wie Mobilitätsunterstützung, Hilfe bei der Körperhygiene und beim Essen. Der warmherzige Familienanschluss ist inklusive. Hilfe bei der Auswahl zuverlässiger Dienstleister bieten Pflegeagenturen vor Ort in Deutschland. Sie kennen den Markt und unterstützen die gesamte Vertragsabwicklung in deutscher Sprache.