Hauskrankenpflege: Hauskrankenpflege in Deutschland
Fast 2 Millionen Menschen werden in Deutschland in Hauskrankenpflege gepflegt. Fragt man Senioren, was sie sich für ihren letzten Lebensabschnitt wünschen, so steht ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ganz oben auf der Liste. Klar geäußert wird dieser Wunsch aber nicht, aus Angst, den Kindern zur Last zu fallen. Die Sorge ist berechtigt. Für eine kurzzeitige Erkrankung mögen die seit 2008 geltenden Regelungen des Pflegezeitgesetzes ausreichen. Danach darf ein Arbeitnehmer für die Angehörigenpflege zehn Tage der Arbeit fernbleiben oder sich für sechs Monate befreien lassen. In der Realität sind erwachsene Kinder aber viel häufiger mit einer Pflegebedürftigkeit der Eltern auf nicht absehbare Zeit konfrontiert.
Einsatz osteuropäischer Pflegekräfte ist seriös und legal
Nach Berechnungen der Stiftung Warentest ist eine Rund-um-die-Uhr-Pflege durch eine deutsche Pflegekraft nicht unter 10.000 € im Monat zu haben. Ein Normalverdiener, ja selbst die allermeisten Besserverdienenden können sich das nicht leisten. Auch die Leistungen der Pflegekasse decken einen solchen Betrag bei weitem nicht ab. Die Lösung ist der Einsatz osteuropäischer Frauen. Den wohl besten Kompromiss stellt die Beschäftigung bei einem Arbeitgeber im jeweiligen Heimatland mit Entsendung in den deutschen Haushalt dar. Diese Vertragskonstruktion birgt die geringsten rechtlichen Risiken für den Auftraggeber. Die Kosten liegen in der Mitte zwischen der deutlich billigeren, aber risikoreichen Beschäftigung einer selbstständigen Pflegerin und der teuren direkten Anstellung, bei der der Senior oder seine Angehörigen selbst Arbeitgeber sind. Bei der Arbeitnehmer-Entsendung ist das ausländische Unternehmen für die Anmeldung und die Abführung von Abgaben verantwortlich. Darüber stellt es die sogenannte A1-Bescheinigung aus. Mit dieser Bestätigung ist der deutsche Auftraggeber auf der sicheren Seite. Wer noch mehr Komfort in der Zusammenarbeit sucht, beauftragt eine deutsche Pflegeagentur mit der Vermittlung. Sie wählt vertrauenswürdige Unternehmen aus und kümmert sich um alle Details.
Nebenkosten beachten
Auch bei einer Beschäftigung ausländischer Pflegerinnen in der Hauskrankenpflege gelten die deutschen Regelungen zum Mindestlohn. Bei überwiegend hauswirtschaftlichen Tätigkeiten sind außerdem Tarifverträge zu beachten. Bei einem Vollzeitjob können hier durchaus monatliche Kosten von 1.500 zusammenkommen. Bei der Vermittlung über Agenturen werden oft Tagespauschalen in Abhängigkeit von erwarteten Leistungen und Deutschkenntnissen vereinbart. Da die Pflegehilfskräfte in der Regel im Haushalt wohnen, sind Nebenkosten wie freie Kost und Logis, Fahrtkosten und gegebenenfalls auch freie Telefonate in die Heimat zu berücksichtigen.