Pflege zu Hause: Pflege zuhause über Pflegeagenturen organisieren
Die meisten Senioren wünschen sich eine Pflege zu Hause, wenn sie nicht mehr in der Lage sind, ihren Haushalt allein zu führen. Für rund 75 % der knapp drei Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland ist es nicht beim Wunsch geblieben. Angehörige und ambulante Pflegedienste ermöglichen ein würdiges Leben in den eigenen vier Wänden. Ohne ergänzende Betreuung durch Pflegehilfskräfte ist die Pflege zuhause aber kaum zu realisieren. Die Reformen der Pflegeversicherung unterstützen dieses Modell auch finanziell.
Angehörige von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten entlasten
Immer wieder schrecken Pressemeldungen über schlimme Zustände in der stationären Pflege auf. Schlechte Versorgung wegen Personalmangel, ja sogar Gewalt gegen alte Menschen als Ventil für den Frust der Mitarbeiter werden angeprangert. Auch pflegende Angehörige können ein Lied singen von den enormen Belastungen, die bei einer Betreuung rund um die Uhr zu stemmen sind. Dabei wäre es im beiderseitigen Interesse, die knappe Zeit der Angehörigen für menschliche Ansprache statt für die Haushaltsführung zu nutzen. Betreuungskräfte aus Osteuropa schließen die Lücke zwischen der Angehörigenpflege und den Leistungen der ambulanten Pflegedienste.
Grundpflege und Behandlungspflege richtig abgrenzen
Kann ein Senior nicht mehr allein bleiben, spricht man von einer 24-Stunden-Pflege. Ganz korrekt ist das aber nicht, denn der Tagesablauf besteht auch bei Betreuungsbedürftigkeit glücklicherweise nicht nur aus pflegerischen Leistungen. Eine Menge Zeit muss für allgemeine Arbeiten im Haushalt verplant werden: Putzen, Waschen, Kochen, Einkaufen – eben genau die Tätigkeiten, die auch ohne die Notwendigkeit einer Pflege anfallen würden. Bei der Pflege zu Hause ist zudem zu unterscheiden zwischen der sogenannten Behandlungspflege und der Grundpflege. Die Behandlungspflege umfasst medizinisch geprägte Leistungen, also zum Beispiel die Verabreichung von Medikamenten auch per Infusion oder Injektion, das Messen von Blutzuckerwerten sowie Wundversorgung und Verbandwechsel. Dafür bedarf es einer speziellen Ausbildung und eines anerkannten Examens. Nur unter diesen Voraussetzungen werden die Leistungen von der Pflegekasse bezahlt. Grundpflege bezeichnet dagegen ganz allgemeine Hilfestellungen, die auch ohne medizinische Kenntnisse möglich sind. Hilfe bei der Körperhygiene gehört dazu, aber auch das mundgerechte Zubereiten der Nahrung oder das Füttern. Bei eingeschränkter Mobilität sind auch Handreichungen beim An- und Auskleiden, beim Bewegen in der Wohnung oder die Begleitung bei Arztbesuchen oder auf Spaziergängen Elemente der Grundpflege.
Pflege zu Hause über Pflegeagenturen organisieren
Da Grundpflege und Haushaltsführung keinen besonderen Berufsabschluss erfordern, kann die Dienstleistung relativ günstig eingekauft werden. Knapp 500.000 Pflegehilfskräfte aus Osteuropa sind in deutschen Haushalten beschäftigt. Als Arbeitnehmer genießen sie den Schutz des hiesigen Arbeitsrechts, zum Beispiel Höchstarbeitszeiten und Urlaubsanspruch, und sie erhalten den gesetzlichen Mindestlohn. Niemand muss also ein schlechtes Gewissen haben wegen Ausbeutung billiger Arbeitskräfte. Die einfachste und sicherste Möglichkeit ist die Beauftragung einer inländischen Pflegeagentur, die den Kontakt mit dem ausländischen Arbeitgeber der Betreuungskraft herstellt und die Vertragsabwicklung in deutscher Sprache übernimmt. Das zur freien Verfügung gezahlte Pflegegeld kann zur Finanzierung verwendet werden, wobei auch eine Kombination mit Sachleistungen möglich ist.